Ord­nungs-Check­lis­ten – Brin­ger oder nicht?

Wenn Sie jetzt nach dem Lesen die­ses Arti­kels auf mei­ner Web­site nach Ord­nungs-Check­lis­ten suchen wol­len, dann kann ich Ihnen jetzt schon sagen: spa­ren Sie sich die Zeit. Sie wer­den keine fin­den. Ich bin näm­lich kein Fan von Check­lis­ten. Das bedeu­tet selbst­ver­ständ­lich nicht, dass Ord­nungs-Check­lis­ten Käse sind.
Warum ich keine Check­lis­ten anbiete, wann sie hilf­reich sein kön­nen und wann sie genau gar nichts brin­gen – darum geht es in die­sem Arti­kel.

Wann Sie Ord­nungs-Check­lis­ten ver­ges­sen soll­ten

Mit Check­lis­ten ist es so, wie mit Büchern: sie ver­lei­ten uns zu einem Irr­glau­ben. Wir den­ken, nur weil wir sie haben, schaf­fen wir jetzt den Turn-Around. Ich frage Sie jetzt mal: wie viele Check­lis­ten haben Sie schon zuhause lie­gen? Wie­viele haben Sie sich als Free­bie irgendwo geor­dert und “für spä­ter” abge­spei­chert? Bevor Sie Ihre vor­han­de­nen Ord­nungs-Check­lis­ten abar­bei­ten, wer­den Sie schon auf die nächste auf­merk­sam. “Ach – die ist ja noch bes­ser! DIE mache ich jetzt.”
Die ist bes­ser weil sie:

  • län­ger – also aus­führ­li­cher ist?
  • sich nur auf einen Bereich kon­zen­triert?
  • oder im Gegen­teil: alle Berei­che eines Zuhau­ses abge­deckt?
  • ein Quiz beinhal­tet?

Wenn Sie schon mit Check­lis­ten gear­bei­tet haben und dann doch nicht den erwar­te­ten Durch­bruch haben, liegt es nicht an der Check­liste. Mal ganz ehr­lich: Das Ord­nungs­thema ist nicht hoch­kom­plex. Nicht alles – aber fast alles ist eigent­lich dazu schon gesagt oder geschrie­ben wor­den. Also – woran liegt es denn, dass Ihre Check­lis­ten-Samm­lung Sie noch nicht zum Ziel gebracht hat?

Was tun ohne was zu tun

Check­lis­ten lul­len uns ein. Wir tun etwas, ohne was zu tun. Wir befas­sen uns in der Theo­rie und schaf­fen es nicht in die Pra­xis. Aber immer­hin: heute habe ich zumin­dest meine Check­liste gele­sen. Viel­leicht habe ich sogar einen Punkt erle­digt. Das ist dann eine Tätig­keit, die mir wenig abver­langt. Mein Gewis­sen gibt jetzt für ein paar Tage Ruhe. Und dann merke ich, ich komme doch nicht wei­ter. Blöde Check­liste! Die ist ein­fach schlecht. Unüber­sicht­lich. Zu klein. Zu groß. Zu. Zu. Zu. Die nächste Check­liste war­tet schon im Inter­net. Und yes! Da ist sie auch schon in mei­nem Email-Ein­gang.
Wenn Sie sich hier wie­der­fin­den, dann gibt es von mir eine ganz klare Emp­feh­lung!

  1. Schmei­ßen Sie alle Check­lis­ten weg – bis auf eine. Ent­schei­den Sie mit dem Bauch. Die Check­liste, die Ihnen am sym­pa­thischs­ten ist, ist die Rich­tige für Sie. Hal­ten Sie sich nicht zu lange mit dem Ver­gleich auf. Ana­ly­sie­ren Sie nicht jede in Grund und Boden. Set­zen Sie sich einen Zeit­rah­men, z.B. eine Stunde und ent­schei­den Sie dann kon­se­quent. Quä­len Sie sich nicht mit dem Gedan­ken “Was wenn ich mich falsch ent­schie­den habe? Wäre Check­liste XY nicht doch bes­ser gewe­sen?”
  2. Diese eine bear­bei­ten Sie kon­se­quent. Suchen Sie sich je nach Tages­ver­fas­sung das aus, wor­auf Sie am meis­ten Lust haben und machen Sie das.
  3. Am Ende blei­ben ver­mut­lich die Tätig­kei­ten übrig, vor denen Sie sich bis­her gedrückt haben. Machen Sie sich für diese Tätig­kei­ten eine eigene Unter-Check­liste. Tei­len Sie diese Tätig­kei­ten also in Unter-Tätig­kei­ten auf.
  4. Auch diese kön­nen Sie sich wie­der vor­neh­men, wie es Ihrer Tages­ver­fas­sung ent­spricht.

Das kön­nen Ord­nungs-Check­lis­ten – und das nicht

Check­lis­ten kön­nen für den Anfang hilf­reich sein. Sie struk­tu­rie­ren unsere Gedan­ken, geben uns einen Leit­fa­den und zei­gen uns die Auf­ga­ben auf, die für unser Ziel zu erle­di­gen sind. Ord­nungs-Check­lis­ten kön­nen auch hel­fen, Rou­ti­nen zu ver­fes­ti­gen. Sie erin­nern uns daran, wann etwas zu tun ist, bis wir diese Erin­ne­rung nicht mehr brau­chen. Eine schöne Check­liste kann auch Spaß machen. Sie weckt unsere Eupho­rie, weil jetzt plötz­lich alles mach­bar scheint.

Ord­nung hal­ten ganz neben­bei?
So geht’s!

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  • Zwei Merk­lis­ten
  • Eine Erfolgs­liste

Aber was sie nicht kön­nen – und nie kön­nen wer­den: Ihnen die Umset­zung abneh­men. Sie rol­len jetzt viel­leicht mit den Augen. “Meine Güte – das ist mir auch klar.” Wenn Sie den­noch zu den Check­lis­ten-Jun­kies gehö­ren, dann hapert es an etwas ande­rem. An der Moti­va­tion, der Kon­se­quenz, dem Wil­len – Sie wer­den es sicher bereits wis­sen. Mein kla­rer Rat: ver­ges­sen Sie die Check­lis­ten. Wenn Sie Ihnen bis­her nicht gehol­fen haben, dann wird sich das nicht ändern, bevor Sie sich nicht um ein paar andere Fra­gen geküm­mert haben. Viel­leicht

  • ist Ihnen noch nicht so ganz klar, warum Sie eigent­lich wirk­lich Ord­nung wol­len?
  • sind Sie zu unge­dul­dig und geste­hen sich nicht genug Zeit zu?
  • ist es noch gar nicht der rich­tige Zeit­punkt für die typi­schen Check­lis­ten-Auf­ga­ben und Sie soll­ten sich davor noch um etwas ganz ande­res küm­mern?

Um das her­aus­zu­fin­den, könnte fol­gende Übung hilf­reich sein: Set­zen Sie sich für 10 Minu­ten mit einem Block hin und beant­wor­ten die Frage: “Meine Check­lis­ten hel­fen mir nicht, weil.…“
Jetzt schrei­ben Sie 10 Minu­ten unge­fil­tert alles nie­der. Irgendwo schlum­mert dort die Ant­wort, die Ihnen die Lücke auf­zeigt. Jetzt wis­sen Sie, was Ihre nächste Auf­gabe ist. Küm­mern Sie sich darum. Dann könnte es auch mit der Ord­nungs-Check­liste klap­pen.

Warum ich keine Check­lis­ten im Pro­gramm habe

Es gibt zwei Gründe, warum Sie bei mir keine Ord­nungs-Check­lis­ten fin­den wer­den.

  1. Mein Selbst­ver­ständ­nis als Ord­nungs­coach
  2. der gesät­tigte Markt

Ich kann etwas ande­res bes­ser

Da ist selbst nicht an Check­lis­ten glaube, biete ich natür­lich auch keine an. Even­tu­ell tue ich mir damit kei­nen Gefal­len, weil ich weiß, wie beliebt Ord­nungs-Check­lis­ten sind. Aber meine Erfah­rung zeigt mir, dass sie eher läh­men als moti­vie­ren. Wenn auch die x‑te Liste nicht den Durch­bruch bringt, beginnt man ver­mut­lich an sich zu zwei­feln. Oder – wie gesagt – man gibt der Check­liste die Schuld. Im blöds­ten Fall führt das dazu, dass man sei­nen Wunsch nach Ord­nung begräbt.
Ich miste mit mei­nen Kund*innen unzäh­lige Check­lis­ten aus. Aus­ge­füllt, ange­fan­gen oder noch kom­plett unbe­ar­bei­tet.
Meine Auf­gabe ist es, meine Kund*innen und Kursteilnehmer*innen vom Den­ken ins Tun zu brin­gen. Sicht­bare Ver­än­de­rung ist die beste Moti­va­tion. Den­ken und Pla­nen gehört auch bei mir dazu – aber irgend­wann ist genug gedacht. Dann muss man anpa­cken.

Das runde Rad rollt immer noch am Bes­ten

Ich biete auch keine Check­lis­ten an, weil es ein­fach schon zu jedem Thema ein gibt. Ich kann sicher nicht eine noch bes­ere Ord­nungs-Check­liste erstel­len. Eine, die wirk­lich DEN Unter­schied macht. Das wäre ein Ver­spre­chen, das ich unmög­lich hal­ten kann. Also lasse ich es blei­ben.
Wobei – so ganz stimmt es nicht. Dass ich gar keine Check­lis­ten habe. Aber sie sind ein­ge­bet­tet in ein Pro­gramm.

Hilf­rei­che Ord­nungs­check­lis­ten

Genauso wie es stimmt, dass Check­lis­ten nicht auto­ma­tisch den Durch­bruch brin­gen, stimmt auch: Check­lis­ten kön­nen hel­fen. Wenn Sie bis­her gut mit Check­lis­ten gear­bei­tet haben, dann blei­ben Sie unbe­dingt dabei. Sie haben alle andere Fra­gen (das Warum, Moti­va­tion, Zeit­pla­nung) so für sich geklärt, dass Ihnen die Check­liste wirk­lich dien­lich ist. Dann freuen Sie sich regel­mä­ßig über das Häk­chen hin­ter einer Auf­gabe. Gut so! Wei­ter so!

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Mit ein­fa­chen Rou­ti­nen kön­nen Sie jeden Tag dafür sor­gen, dass Sie Ihre Wunsch­ordnung zuhause erhal­ten. Ich habe die 9 bes­ten Ord­nungs­rou­ti­nen und die 5 bes­ten Stra­te­gien fürs Durch­hal­ten zusam­men­ge­fasst. Hier kön­nen Sie sie kos­ten­los anfor­dern:
Die 9 bes­ten Ord­nungs­rou­ti­nen

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