Zuviele Inter­es­sen oder zuwe­nig Zeit?

Hobby Utensilien

“Hoppla – meint die das ernst? Natür­lich hab ich nicht zuviele Inter­es­sen. Ich habe ein­fach zuwe­nig Zeit!”

Ja, die meint das ernst.
Denn es gibt ein “Zuviel” an Hob­bies. Die­ses Zuviel merkt man selbst ganz genau. Und es fühlt sich nicht gut an. Denn es kommt als Pär­chen. Zusam­men mit dem schlech­ten Gewis­sen.

Woran man das “Zuviel” merkt? An den vie­len unge­nut­zen Hobby-Uten­si­lien.

Was liegt bei Ihnen zu Hause unge­nutzt in den Rega­len und Schrän­ken? Ein CD-Sprach­kurs? Ein Strick­set für Anfän­ger? Inline-Skates? Ein­füh­rung in die Phi­lo­so­phie in sechs Bän­den? Eine Näh­ma­schine? Ein Heim­trai­ner (ich weiß, ich komme immer wie­der auf ihn zurück, aber ich kann ihn ein­fach nicht uner­wähnt las­sen). Haben Sie sehr moti­viert begon­nen, sich damit zu beschäf­ti­gen und irgend­wann damit auf­ge­hört? Oder viel­leicht noch gar nicht aus­ge­packt, weil Sie noch auf den rich­ti­gen Zeit­punkt war­ten? Sie sind sicher, wenn Sie abends end­lich mal nicht müde von der Arbeit kom­men, wenn keine Haus­ar­beit mehr auf Sie war­tet, Sie end­lich die­ses Pro­jekt in der Arbeit abge­schlos­sen haben, dann kommt sie, die Moti­va­tion und Sie wer­den sich so rich­tig in Ihr neues Hobby stür­zen. Mor­gen schon könnte der Augen­blick sein.

Sicher aber nach dem nächs­ten Urlaub.

Ganz bestimmt aber im neuen Jahr!

Wer zuviele Inter­es­sen hat, ver­folgt meist gar keine.

Wie war das noch­mal: soll­ten Hob­bies nicht Spaß machen?

Bis dahin aber bege­ge­nen Ihnen diese Uten­si­lien fast tag­täg­lich in Ihrem Zuhause und ver­ur­sa­chen ver­mut­lich ein Miß­ge­fühl. Komisch eigent­lich, denn Sie haben das ja alles ange­schafft, um Ihr Leben zu berei­chern und etwas zu tun, was Ihnen Freude macht. Statt des­sen: ein schlech­tes Gewis­sen und Druck, jetzt doch end­lich mal anzu­fan­gen.

Wenn das so ist, dann soll­ten Sie sich fol­gende zwei Mög­lich­kei­ten über­le­gen: ent­we­der anfan­gen und zwar noch heute – ohne Erwar­tun­gen, was dabei raus­kom­men muss und ohne Erfolgs­druck.

Oder die Vor­stel­lun­gen von sich selbst über­prü­fen. Viel­leicht sind Sie ein­fach nicht der phi­lo­so­phi­sche Typ? Even­tu­ell liegt Ihnen das Spra­chen­ler­nen nicht? Viel­leicht lang­weilt es Sie ein­fach unbe­schreib­lich, auf dem Heim­trai­ner zu sit­zen? Ich weiß, wir wären alle gerne sport­li­che, mehr­spra­chige, krea­tive Mole­ku­lar­kö­che. Das Pro­blem ist nur, diese über­frach­te­ten Vor­stel­lun­gen hin­dern uns raus­zu­fin­den, was wirk­lich wich­tig ist, näm­lich: was macht MICH glück­lich.

Zuviele Inter­es­sen aber zuwe­nig Tun

Seien Sie ehr­lich zu sich.
Die Ent­täu­schung, nach­dem Sie sich von einer hart­nä­cki­gen Vor­stel­lung ver­ab­schie­det haben, wird kom­men. Aber sie wird schnell einer Erleich­te­rung Platz machen. Dann kann Raum ent­ste­hen, Ihren wirk­li­chen Bedürf­nis­sen nach­zu­spü­ren. Ein guter Anfang kann sein, sich zu erin­nern, was Sie als Kind gern und aus­dau­ernd gemacht haben.

Ich zum Bei­spiel musste mich damit anfreun­den, dass ich keine aus­ge­fal­lene Schwarz­weiß­fo­tos in der eige­nen Dun­kel­kam­mer ent­wick­len werde (also weg mit Sta­tiv und Ent­wick­lungs­aus­stat­tung und Foto­pa­pier). Ebenso, dass es mich nicht ent­spannt, vor der Staf­fe­lei zu sit­zen und zu malen (Staf­fe­lei, Far­ben und diverse Lein­wände freuen jetzt den Kin­der­gar­ten). Eine Zeit­lang hatte ich viel Spaß daran, zu stri­cken. Als die Kin­der noch klei­ner waren und beim Spie­len meine Nähe gebraucht haben, war ich auf der Suche nach etwas, was ich neben­her tun kann. Wo die vie­len klei­nen Fra­gen mich nicht unter­bre­chen wür­den. Ich kam aufs Stri­cken. 4 Jahre lang strickte ich was das Zeug hielt. Auch auf dem Spiel­platz bewährte es sich. Ich konnte neben­her quat­schen, den Kin­dern zuru­fen, wo sie ihre Eimer lie­gen gelas­sen hat­ten und neben­bei Reihe um Reihe fer­tig­stel­len.

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Dann: die Phase war vor­bei – die Kin­der wur­den selb­stän­di­ger. Ich brauchte das Stri­cken nicht mehr. Einen halb­her­zi­gen Pull­over habe ich noch ange­fan­gen, aber mir ist klar – mein Aus­flug in die Strick­welt ist vor­bei. Für den Augen­blick. Wer weiß, viel­leicht nehme ich den Faden ja noch­mal auf (was für eine lahme Meta­pher.…)

Das Kin­der­zim­mer als Spie­gel der Erwar­tun­gen

Noch­mal kurz zurück zu unse­ren Wunsch­vor­stel­lun­gen (Sie erin­nern sich: sport­li­che, mehr­spra­chige, krea­tive Molekularköch*innen): Ein ehr­li­cher Blick ins Kin­der­zim­mer wird vie­len Eltern zei­gen, wie sie ihre Vor­stel­lun­gen schon auf ihre Kin­der über­tra­gen: was da nicht alles liegt, weil es diese und jene Fähig­keit för­dern soll (wenn schon nicht wir sport­li­che, mehr­spra­chige, krea­tive Mole­ku­lar­kö­che wer­den kön­nen, dann doch viel­leicht wenigs­tens unsere Kin­der). Was macht der Nach­wuchs? Rührt man­ches Spiel­zeug hart­nä­ckig nicht an.

Auch das kann für Eltern hart sein: sich von den Vor­stel­lun­gen von den eige­nen Kin­der zu ver­ab­schie­den. Aber dann kön­nen wir sehen, wel­chen klei­nen Men­schen wir wirk­lich vor uns haben. Und das ist etwas ganz Wun­der­ba­res.

Wie sieht es bei Ihnen aus? Schrei­ben Sie mir, was Sie mit Ihren ver­wais­ten Hobby-Uten­si­lien ange­stellt haben. Aus­pro­biert oder aus­sor­tiert? Ich freue mich auf Ihre Geschich­ten.

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Und übri­gens: wir mis­ten nicht aus. Wir machen eine Bestands­auf­nahme: des Lebens, der Wün­sche und der Bedürf­nisse.

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