Jetzt will ich’s wis­sen – aus­mis­ten nach Gefühl

Kann ich Kondo oder nicht?

Vor einer Woche habe ich auf Face­book eine Chall­enge gestar­tet. Meine erste Chall­enge war, das Wort “Chall­enge” dabei zu ver­mei­den. Jetzt heißt es “30 Tage aus­mis­ten – 465 mal mehr Frei­heit”.

Das Ziel ist, am Ende von 30 Tagen 465 Stü­cke aus­ge­mis­tet zu haben. Man arbei­tet sich ent­we­der hoch – 1 Stück am ers­ten Tag, 30 am 30. Tag – oder run­ter.

Nach der Lek­türe von Marie Kondo wollte ich es wis­sen: wie weit kann ich noch gehen, bzw. wie weit bin ich bereit zu gehen. Da ich ja im Som­mer schon im grö­ße­ren Umfang meine Sachen durch­fors­tet hatte, wusste ich, dass es jetzt wirk­lich an die Sub­stanz geht. Aber das ist in Ord­nung – genau das will ich ja tes­ten. Außer­dem hatte ich mir auf­er­legt, wirk­lich nur meine Sachen aus­zu­mis­ten, nicht die mei­ner Kin­der.

Einige in der Gruppe (nur Frauen – dabei weiß ich: es gibt sooooo viele Män­ner da drau­ßen, die sich auch mal auf­ma­chen soll­ten) haben mit einem Stück ange­fan­gen und mis­ten jetzt ein­fach aus, ohne groß zu zäh­len, andere haben bei 30 ange­fan­gen und blei­ben ein­fach bei 30. Ich selbst habe mit 30 ange­fan­gen und die ers­ten Tage war es auch kein Pro­blem.

Tisch­de­cken, Vasen und Bett­wä­sche waren nicht schwer aus­zu­wäh­len. Schwer war das Kin­der­buch. Ich habe es als Kind geliebt. Es sind wahn­sin­nig naive Heile-Welt-Geschich­ten von Käfern, Pil­zen und Bie­nen. Lei­der konn­ten meine Kin­der damit gar nichts anfan­gen. Also habe ich die “Liebe kleine Welt” gehen las­sen.

Immer noch tau­chen dop­pelte Kabel und Lade­ge­räte auf. Beim Büro­ma­te­rial habe ich mir leicht getan und auch die chi­ne­si­sche Tasche war kein Pro­blem.

Der Wech­sel von Som­mer- auf Win­ter­klei­dung bescherte mir ganz locker 28 Stü­cke an Tag 3.

Aber dann wurde es schon schwie­ri­ger. Ich musste rich­tig kra­men und ver­ab­schie­dete mich von Medail­len, Ayur­ve­di­schen Ölen aus Sri Lanka, mei­nem chi­ne­si­schen Rei­se­wör­ter­buch und CDs mit tra­di­tio­nel­ler chi­ne­si­scher Musik. Vor allem die CDs habe ich mehr­mals hin- und her­ge­wen­det. Gekauft hatte ich sie, damit ich mich auch in Wien wie im chi­ne­si­schen Tee­haus füh­len könnte. Tja, trotz Tee, chi­ne­si­schem Tee­ge­schirr und ent­spre­chen­der Musik konnte ich mir die Atmo­sphäre nicht in die Woh­nung holen. Statt des­sen stand ich immer wie­der vor der CD und trau­erte mei­nen schö­nen Rei­sen nach. Ich habe auch andere Rei­se­sou­ve­nirs, die mich fröh­lich stim­men. Des­halb war dann am Ende doch klar: die CDs dür­fen gehen.

Nach­dem ich nun also schon bei den Rei­se­an­denken war, waren auch die Stra­ßen­kar­ten fäl­lig:

Am sechs­ten Tag bin ich dann schon ganz schön durch die Woh­nung geti­gert auf der Suche nach Beute. Habe Schränke auf- und zuge­macht, über­legt, ob ich nicht doch bei den Kin­dern aus­mis­ten soll…aber da fiel mir ein, die Ord­ner durch­zu­se­hen. So habe ich die nöti­gen 25 locker über­schrit­ten. Unter alten Ver­si­che­rungs­un­ter­la­gen, uralten Lohn­zet­teln, Jah­res­ab­le­sun­gen fand ich auch Sportur­kun­den aus mei­ner Schul­zeit: die fürch­ter­li­chen Bun­des­ju­gend­spiele. Keine Ahnung, warum die diese Doku­mente mei­ner sport­li­chen Min­der­leis­tung immer noch hatte (die Ehren­ur­kunde bekam man für die reine Anwe­sen­heit). Jetzt habe ich statt vier Ord­nern mit Unter­la­gen und Doku­men­ten nur noch zwei! Juchuuu.

Am 7. Tag sor­tierte ich alte Semi­nar­un­ter­la­gen aus und ebenso beide Bücher von Marie Kondo. Ein ganz beson­de­rer Fund war das kleine Foto-Nega­tiv. Da ist der Schwarm mei­ner Schul­zeit drauf und es war wahr­lich nicht ein­fach da dran zu kom­men – er war näm­lich eine Klasse über mir. Das Foto klebte lange in mei­nem Tage­buch. Da fällt mir ein, das könnte ich auch mal suchen…..

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Mit ein­fa­chen Rou­ti­nen kön­nen Sie jeden Tag dafür sor­gen, dass Sie Ihre Wunsch­ordnung zuhause erhal­ten. Ich habe die 9 bes­ten Ord­nungs­rou­ti­nen und die 5 bes­ten Stra­te­gien fürs Durch­hal­ten zusam­men­ge­fasst. Hier kön­nen Sie sie kos­ten­los anfor­dern:
Die 9 bes­ten Ord­nungs­rou­ti­nen

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Und übri­gens: wir mis­ten nicht aus. Wir machen eine Bestands­auf­nahme: des Lebens, der Wün­sche und der Bedürf­nisse.

3 Antworten auf Jetzt will ich’s wis­sen – aus­mis­ten nach Gefühl

  • Hallo Kat­rin,
    schön zu lesen, dass es dich gibt – ich hatte ein ähn­li­ches Erleb­nis mit einer Freun­din und mir wurde immer wie­der gesagt, dass ich das anbie­ten soll – daher: Gra­tu­la­tion! Meine Frage zu den aus­ge­mis­te­ten Din­gen: WAS tust du damit? Wirfst du sie weg oder gibst du sie wei­ter?
    Tee­tas­sen weg­zu­wer­fen finde ich schade, hast du das einen Tipp wo man das abge­ben kann?
    Freue mich Dich gefun­den zu haben und auf wei­tere Erleb­nis­be­richte 😉 GLG A.

    • Liebe Agnes,
      danke für Deine lie­ben Worte. Also ich habe zum Glück eine sehr dank­bare Haus­ge­mein­schaft. Alles, was ich in unse­ren Ein­gang lege, ist in kür­zes­ter Zeit weg. Inzwi­schen fol­gen auch schon andere Mit­be­woh­ner und Mit­be­woh­ne­rin­nen mei­nem Bei­spiel. Ich selbst habe auch schon Sachen andere über­nom­men. Wenn Du so eine Mög­lich­keit nicht hast, dann sind Sozi­al­kauf­häu­ser und kari­ta­tive Ein­rich­tun­gen eine gute Mög­lich­keit, Din­gen ein zwei­tes Leben zu geben. Viele Grüße. Kat­rin

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